Luke für Joana

Die neunjährige Joana aus Calbe spricht wenig, ist sehr zurückgezogen, lebt in ihrer eigenen Welt. Als Frühchen mit 30 Wochen wurde Joana geboren. Später stellte sich heraus, die Calbenserin leidet an Autismus. Hinzu kommt eine leichte Form der Epilepsien. Dank einer Schulbegleiterin ist es Joana möglich, die 3. Klasse zu besuchen. Ohne diese Unterstützung könnte Joana allein das Haus nicht verlassen, berichtet  Mutter Bianca Wedekind-Matthey. „Uns ist aufgefallen, dass Joana schnell Kontakt zu Tieren findet. Das haben wir beim Reiten bemerkt“, erzählt sie.

Joanas Eltern erkannten einen eventuellen Weg, der Tochter das Leben zu erleichtern. Nach wochenlangen Recherchen stand fest, ein ausgebildeter Assistenzhund ist die Lösung. Die Eltern fanden in der Magdeburger Hundetrainerin Christina Jakobs eine kompetente Ansprechpartnerin, hat sie doch schon mehrfach Assistenzhunde ausgebildet. 

Inzwischen gibt es Luke, einen Mischlingshund aus Labrador und Pudel  – ein Labradoodle. Das Tier ist ein halbes Jahr alt und lebt zur Ausbildung bei Christina Jakobs. Regelmäßig haben Joana und Luke Kontakt. Der Beobachter spürt, wie Joana in Lukes Nähe förmlich aufblüht, plötzlich spricht sie, hat ein Lächeln im Gesicht.

Doch bis Luke seine Aufgaben als Assistenzhund erfüllen kann, vergehen noch ca. 1,5 Jahre. Die Ausbildung mit all den staatlichen Prüfungen und weitere Kosten belaufen sich auf ca. 28.000 €, einen Betrag, den die Eltern nicht allein stemmen können. Das Einkommen der Familie ist bescheiden, doch die Liebe zum Kind groß. Dabei engagiert sich Bianca Wedekind-Matthey fast täglich für junge Menschen. In enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt nimmt sie regelmäßig Pflegekinder auf.

Um Joana zu helfen, hat die Familie jetzt Unterstützung vom Verein Lebenshilfe Staßfurt und Umgebung. Sylvia Brandt, Mitglied des Vorstandes, hat selbst ein Kind mit Behinderung und weiß um die Sorgen.

Der Lebenshilfe Staßfurt und Umgebung e.V. möchte Joana mit einer Spendenaktion unterstützen. Jeder Cent zählt. Wer einen noch so kleinen Betrag auf das Konto des Vereins überweist, ermöglicht die Ausbildung des Assistenzhundes. Der Verein wird auf dieser Homepage ständig über den aktuellen Stand berichten. Mit der Einzahlung von 500 € hat der Verein ein gutes Fundament für diese Spendenaktion gelegt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die Assistenzhundeverordnung (AHundV)?

Die Assistenzhundeverordnung (AHundV) ist eine Verordnung in Deutschland, die im Jahr 2016 in Kraft getreten ist. Hier werden die Anforderungen an die Eignung als Assistenzhund, die Ausbildung und Prüfung von Assistenzhunden und Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften sowie die Zulassung von Ausbildungsstätten und Prüfern geregelt. Die AHundV ist Teil des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) und wurde erlassen, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu stärken und sicherzustellen, dass sie die Unterstützung ihrer Assistenzhunde in allen Lebensbereichen in Anspruch nehmen können.

Was ist bei der Assistenzhundeverordnung (AHundV) zu beachten?

Diese Verordnung bestimmt nicht die Übergangsregelung für bestimmte Assistenzhunde. Dazu zählen die bereits ausgebildeten und geprüften Assistenzhunde, die sich vor dem 1. Juli 2023 in Ausbildung befinden und bis zum 30. Juni 2024 geprüft werden. Denn die Verordnung setzt sich für eine einheitliche Kennzeichnung aller Assistenzhunde ein.

Was sind Assistenzhunde?

Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die Aufgaben erlernen, um Menschen mit körperlichen, sensorischen oder geistigen Einschränkungen im Alltag zu helfen.

Wie lange dauert die Ausbildung eines Assistenzhundes?

Assistenzhunde werden in der Regel ca. 2 Jahre ausgebildet, um alle wichtigen Anforderungen zu erfüllen.

Welche Voraussetzungen brauchen Assistenzhunde?

Assistenzhunde müssen verschiedene hohe Grundsätze und Qualitäten beherrschen. In der zweijährigen Ausbildung lernen sie alle Herausforderungen, um den Menschen im Alltag oder im Beruf zu unterstützen. Assistenzhunde begleiten ihren behinderten Menschen ganze 24 Stunden am Tag. In dieser Zeit lernen sie, die hohen Standards in der Öffentlichkeit einzuhalten. Beispielsweise dürfen sie nicht mit der Nase schnüffeln und mit anderen Menschen und Hunde agieren.

Welche Aufgaben übernehmen Assistenzhunde?

Die speziellen Aufgaben, die ein Assistenzhund übernimmt, hängen von der Art der Behinderung oder Einschränkung des Besitzers ab. Deshalb erhalten diese Hunde eine erstklassige und von Assis­tenz­hunde­trainer zertifizierte Ausbildung.

Welche Arten von Assistenzhunden gibt es?

Das Spektrum von Assistenzhund ist sehr breit gefächert und hängt von den Bedürfnissen und Einschränkungen des Menschen ab. Es gibt zum Beispiel:

  • Blindenführhunde
  • Assistenzhunde für LPF
  • Mobilitätsassistenzhunde
  • PTBS-Assistenzhunde
  • Diabetikerwarnhunde
  • Signalhunde
  • Epilepsiewarnhunde
  • Epilepsieanzeigehunde
  • Autismushunde
  • medizinische Warnhunde/Anzeigehunde
  • Allergieanzeigehunde
  • Schlaganfallwarnhunde
  • FAS-Assistenzhunde
  • Demenz-Assistenzhunde
  • Assistenzhunde für Menschen mit psychischen und psychiatrischen Erkrankungen